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Aufstehen

Was für ein gutes Gefühl!

Nach einer Woche, die ich krank und liegend im Bett verbrachte, kann ich heute morgen zum ersten Mal wieder aufstehen. Es war keine Form der Freiwilligkeit, sondern ein schlagartiger Überfall, der sich jedoch, wie ich im Nachhinein feststellen muss, angekündigt hatte und nur von mir nicht bemerkt werden wollte.

Das neue Erwachen fühlt sich ungemein frisch an und ich sollte am ersten Tag nicht übertreiben, mahnt eine Stimmchen im Hinterkopf. Es wird nicht passieren, dafür sorgt wohl die Schwäche, die sich schon nach wenigen Minuten bemerkbar macht.

Wieder am alltäglichen Leben teilhaben, ist wunderbar. Ich kann aufstehen und freue mich über jede Minute dieses Tages – ein etwas anderer Jahresbeginn!

Wunderbare Solidarität

von Minen befreit

„Dieses Haus ist minenfrei, oder das Museum ist minenfrei, keine Minen wurden in diesem Museum gefunden“, wie auch immer, der Einmarsch der russischen Armee in Dresden ist an dieser Hausmauer in Sandstein verewigt.

Die Gedanken führen in das Jahr 1945, der Februar dieses Jahres wird bei jeder Führung erwähnt. Das Bombardement der englischen Luftwaffe am Ende des zweiten Weltkriegs. Dresden stand in Flammen und die Vorstellung in welchem Ausmass Menschen ermordet, Kunstwerke zerstört und Schönheit vernichtet wurde, reicht nicht, um die Wirklichkeit zu erfassen.

die Semperoper

Die flackernden Flammen führen zur Semperoper. Sie wurde zerstört und mühseligst rekonstruiert, detailgetreu nach den Plänen von Gottfried Semper wieder aufgebaut. Die Künstler mussten Entwürfe einreichen, als sie Bilder für die Oper anfertigten. Das erleichterte die Nachbildung der Wandmalereien. Und wieder bleibt ein übler Nachgeschmack des Krieges und flackerndes Feuer.

die Eitelkeit

der mich zur Eitelkeit führt. Wie eitel müssen Menschen sein, um solche Maßnahmen wie die Zerstörung Dresdens anzuordnen und umzusetzen. Das wiederum geschieht durch die gehorsame Masse der Menschen, die sich nicht unterscheiden sondern dazu gehören möchten.

Ich beende meinen virtuellen, von raschelndem Knistern, begleiteten Rundgang mit einem Bild, das an ein blaues Wunder grenzt. Die Brücke über die Elbe, auch Blaues Wunder genannt, eine technische Meisterleistung.

das blaue Wunder

Der Wiederaufbau ist ein Wunder, gelebte wunderbare Solidarität von zwei getrennten Staaten, die wiedervereint, wenngleich nicht immer freiwillig, wunderschöne Bauten rekonstruierten. Während der kommunistischen Zeit wurde auch restauriert, doch das wird weniger oft erzählt, warum eigentlich?

die Gedanken und Bilder fliessen lassen

Es gibt eine Reihe von Gedanken, die momentan kreuz und quer liegen. Ein Gedanke ist da, wird vom übernächsten nieder getrampelt und der zweite wundert sich, warum er beim Entstehen so langsam ist. Dabei wäre dieser langsam überlegte, geformte und in sich ruhende Gedanke der Schönste. Leider hat er neben den schnellen, frechen und belanglosen Ausdrücken meines Gehirns keine Chance, sich zu verwirklichen. Vielleicht sollte ich dieser bescheidenen, ausgeglichenen und wohldurchdachten Überlegung endlich Raum geben und Zeit widmen. Nur zuhören und den Ausführungen lauschen.

Ich versuche es.

Während ich denke, wiederhole ich den Spaziergang durch Dresden. Beim Gehen war Fotografieren wichtig, Reden nicht zu vergessen, daher blieb keine Zeit für den essentiellen, aussergewöhnlichen Gedanken. Aus diesem Grund schreibe ich kurze Bildtitel, die den ersten Blitzgedanken, den schnellen, zum Zug kommen lassen. Dem schönen Gedanken bleibt Zeit zum Reifen. Was mit dem frechen, dritten geschieht, wenn er auftaucht und nicht verschwinden will, weiß ich noch nicht.

Dresden Kulturpalast

… Kulturpalast am Neumarkt … unter Denkmalschutz … seit kurzem … glücklicherweise …

Dresden Fassadengestaltung

… was für eine Rundung … an einer Ecke …

Dresden Fassadenvielfalt

… die Geschichte einer Frau … zu klug für den Herrscher … vierzig Jahre in die Burg verbannt … Stolpen … über diese Geschichte stolpert man … wie über die Vielfalt der Fassaden …

Desden Frauenkirche

Frauenkirche … verbindet … evangelisches und katholisches … blau, rosa, etwas gelb, vielleicht sandbraun

Frauenkirche

… der Sandstein … die Geschichte und … der Name.

Der wunderbare Gedanke ist endlich da, angekommen, hier bei mir, mit dem frechen Kerl – dem Übermut auf den Fersen.

Sandstein 1, der Freche

… barocke Symbole … barocke Gedanken … Freude … Lust am Leben …

Und ein weiterer vorwitziger Gedanke:

Fürstenzug in Dresden 2Fürstenzug in DresdenFürstenzug in Dresden 3

Macht der Männer … in Kacheln dreimal gebrannt … das Ende des Fürstenzugs … des Künstlers Frau mit langen blonden Haaren … die Macht verbannt …

Und zuguterletzt, nachdem August die Konfession abgestreift und sich der katholischen Religion samt des Königreichs Polen bemächtigt hatte, ein Blick auf das Symbol dieser Rochade. Sie hat die Form eines Schiffes, das sich in fremden Gewässern bewegt. Gross genug um Umzüge im Inneren der Kirche abhalten zu können, segelte sie doch unter fremder Flagge im Kurfürstentum Sachsen.

Hofkirche in Dresden 1Hofkirche in Dresden UmzügeSchiffsmast der Hofkirche in Dresdender Freche 2

… und da war er wieder der freche Gedanke … mein kleiner Bengel hat ihn abgeschossen. Nun kann ich mich ruhig den bedächtigen, besonnenen und reifen Überlegungen widmen.